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Nextcloud Installationsanleitung

Nextcloud Installationsanleitung für Ubuntu 22.04 oder Debian 12 mit nginx, MariaDB, PHP8, LetsEncrypt, redis, crowdsec o. fail2ban, ufw u.v.m..

Diese Nextcloud Installationsanleitung beschreibt die Installation, Konfiguration und Härtung, das Monitoring sowie einige Erweiterungsmöglichkeiten von Nextcloud auf einem 22.04 LTS jammy (x86-64) bzw. Debian Server 12 bookworm (x86-64).

Die Installation basiert dabei auf den Komponenten nginx 1.25, Let’s Encrypt TLS 1.3, MariaDB 10.11, PHP 8.2 (php-fpm), Redis, crowdsec o. fail2ban, ufw sowie Netdata und erhält abschließend sowohl von Nextcloud, als auch von Qualys SSL Labs eine A+ Sicherheitsbewertung. Im Verlauf dieser Anleitung müssen Sie nur die rot markierten Werte wie bspw. ihre.domain.de oder 192.168.2.x mit den entsprechenden Werten Ihres Systems ersetzen.

Möchten Sie lieber alles mit nur einem einzigen Skript installieren? Das Nextcloud-Installationsskript steht Ihnen hier mit vielen Konfigurationsoptionen zur Verfügung:

  • Auswahl: PHP 8.2 // 8.1
  • Auswahl: MariaDB // postgreSQL
  • Auswahl: Self-signed // Let’s Encrypt certificates
  • Auswahl: Nextcloud Release
  • Auswahl: DB-Name
  • Auswahl: DB-User
  • u.v.m…

Es funktioniert sowohl auf Ubuntu 22.04 LTS (x86_64), als auch unter Debian 12 bookworm (x86_64), ist konfigurierbar und läuft weitestgehend ohne Benutzerinteraktion in weniger als 10 Minuten durch!

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorbereitungen und Installation des nginx Webservers
  2. Installation und Konfiguration von PHP 8.2
  3. Installation und Konfiguration des Datenbankservers MariaDB 10.11
  4. Installation des Redis-server („in-memory-Datenbank“)
  5. Installation und Optimierung der Nextcloud (inkl. SSL)
  6. Systemhärtung (fail2ban (alternativ crowdsec IPS) und ufw)
  7. Sytemmails per postfix
  8. Optimieren und aktualisieren der Nextcloud per Skript
  9. optional: Systemüberwachung mit netdata
  10. optional: Nextcloud Speicher erweitern/verschieben:
  11. optional: Nextcloud (HPE) High Performance Backend für Dateien
  12. optional: bash_alias für php occ, empfohlene Settings (config.php), logrotating

Weiterführende Herstellerinformationen finden Sie hier.


Systemvorausetzungen seitens Nextcloud

https://docs.nextcloud.com/server/latest/admin_manual/installation/system_requirements.html#server


1. Vorbereitungen und Installation des nginx Webserver

Aktuelle Installationsmedien für den zugrundeliegenden Linux-Server erhalten Sie hier:

Ubuntu 22.04.x LTS:Voraussetzungen
Download-Installationsmedium - SSH wird vorausgesetzt
Debian 12.1.x: Voraussetzungen
Download-Installationsmedium - Standardsystemwerkzeuge u. SSH werden vorausgesetzt

Nur Debian Server:

su -
apt install -y sudo
usermod -aG sudo <Ihr aktueller Benutzer>
exit

Ab hier beide: Debian und Ubuntu Server

Wechseln Sie in den privilegierten Benutzermodus

sudo -s

um die folgenden Softwarepakete, als notwendige Grundlage des Serverbetriebs, zu installieren:

apt install -y \
apt-transport-https bash-completion bzip2 ca-certificates cron curl dialog \
dirmngr ffmpeg ghostscript git gpg gnupg gnupg2 htop jq libfile-fcntllock-perl \
libfontconfig1 libfuse2 locate lsb-release net-tools rsyslog screen smbclient \
socat software-properties-common ssl-cert tree unzip wget zip

Tragen Sie den zukünftigen Servernamen sowohl in die hosts-Datei, als auch in die hostname-Datei ein (» codeberg: https://codeberg.org/criegerde/nextcloud/src/branch/master/etc/hosts):

nano /etc/hosts

Passen Sie die roten Werte an Ihre Umgebung an, im Beispiel gehen wir davon aus, dass die Domäne „ihre.domain.de“ heißt:

127.0.0.1 localhost
127.0.1.1 ihre
::1       ihre ip6-localhost ip6-loopback
[...]

Geben Sie den korrekten Servername in der hostname-Datei an und ersetzen den roten Wert durch Ihren:

nano /etc/hostname

Der Servername muss als FQDN, also vollqualifiziert angegeben werden:

ihre.domain.de

Überprüfen Sie, ob der Zeitserverdienst mit mindestens einem Endpunkt konfiguriert ist.

nano /etc/systemd/timesyncd.conf

Ist die Zeile NTP auskommentiert (#NTP=), so entfernen Sie das ‚#‘-Zeichen vor NTP und fügen Sie bspw. diese zwei Zeitserver hinzu:

NTP=ntp1.dismail.de ntp2.dismail.de

Speichern Sie diese Datei und starten den Zeitserver neu:

systemctl restart systemd-timesyncd

Sorgen Sie nun dafür, dass der Server nicht in einen „Energiesparmodus“ wechseln kann:

systemctl mask sleep.target suspend.target hibernate.target hybrid-sleep.target

Starten Sie abschließend den Server neu

reboot now

und melden sich dann erneut mit priviligierten Benutzerrechten am Server an:

sudo -s

Fügen Sie dem System weitere Software-Repositories (Softwarequellen) hinzu, um die aktuellen Releases der jeweiligen Pakete installieren zu können.

Fügen Sie dem System das Repository von NGINX, PHP und MariaDB hinzu:

Nur Ubuntu Server (X86_64):

apt install -y ubuntu-keyring
curl https://nginx.org/keys/nginx_signing.key | gpg --dearmor \
     | sudo tee /usr/share/keyrings/nginx-archive-keyring.gpg >/dev/null
echo "deb [signed-by=/usr/share/keyrings/nginx-archive-keyring.gpg] \
     http://nginx.org/packages/mainline/ubuntu `lsb_release -cs` nginx" \
     | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/nginx.list
echo -e "Package: *\nPin: origin nginx.org\nPin: release o=nginx\nPin-Priority: 900\n" \
    | sudo tee /etc/apt/preferences.d/99nginx
add-apt-repository -y ppa:ondrej/php
curl -o /usr/share/keyrings/mariadb-keyring.pgp 'https://mariadb.org/mariadb_release_signing_key.pgp'
echo "deb [signed-by=/usr/share/keyrings/mariadb-keyring.pgp] https://mirror1.hs-esslingen.de/pub/Mirrors/mariadb/repo/10.11/ubuntu $(lsb_release -cs) main" | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/mariadb.list

Nur Debian Server (X86_64):

apt install -y debian-archive-keyring
curl https://nginx.org/keys/nginx_signing.key | gpg --dearmor | tee /usr/share/keyrings/nginx-archive-keyring.gpg >/dev/null
echo "deb [signed-by=/usr/share/keyrings/nginx-archive-keyring.gpg] http://nginx.org/packages/mainline/debian `lsb_release -cs` nginx" | tee /etc/apt/sources.list.d/nginx.list
sh -c 'echo "deb [signed-by=/usr/share/keyrings/deb.sury.org-php.gpg] https://packages.sury.org/php/ $(lsb_release -sc) main" > /etc/apt/sources.list.d/php.list'
curl -sSLo /usr/share/keyrings/deb.sury.org-php.gpg https://packages.sury.org/php/apt.gpg
wget https://downloads.mariadb.com/MariaDB/mariadb_repo_setup
chmod +x mariadb_repo_setup
./mariadb_repo_setup --mariadb-server-version="mariadb-10.11"

Ab hier geht es wieder für beide Server-Betriebssysteme (Ubuntu und Debian) weiter:

Wir aktualisieren jetzt das System und generieren temporäre „self-signed“-Zertifikate, die im späteren Verlauf durch vollwertige Zertifikate von Let’s Encrypt ersetzt werden.

Aktualisierung des Servers:

apt update && make-ssl-cert generate-default-snakeoil -y

Um sicherzustellen, dass keine Relikte früherer Installationen den Betrieb des Webserver stören, entfernen wir diese:

apt remove nginx nginx-extras nginx-common nginx-full -y --allow-change-held-packages

Zudem stellen wir sicher, dass das Pendant (Apache2) zum nginx Webserver weder aktiv noch installiert ist.

systemctl stop apache2.service
systemctl disable apache2.service

Nun sind die Vorbereitungen zur Installation des Webservers abgeschlossen und wir können diesen mit dem nachfolgenden Befehl installieren

apt install -y nginx

und den Dienst zum automatischen Start nach einem Systemneustart mittels

systemctl enable nginx.service

einrichten. Mit Blick auf die späteren Anpassungen wird die Standardkonfiguration gesichert und eine neue Konfigurationsdatei geöffnet (» codeberg: https://codeberg.org/criegerde/nextcloud/src/branch/master/etc/nginx/nginx.conf):

mv /etc/nginx/nginx.conf /etc/nginx/nginx.conf.bak
touch /etc/nginx/nginx.conf && nano /etc/nginx/nginx.conf

Kopieren Sie den gesamten nachfolgenden Inhalt in die Datei:

user www-data;
worker_processes auto;
pid /var/run/nginx.pid;
events {
  worker_connections 2048;
  multi_accept on;
  use epoll;
  }
http {
  log_format criegerde escape=json
  '{'
    '"time_local":"$time_local",'
    '"remote_addr":"$remote_addr",'
    '"remote_user":"$remote_user",'
    '"request":"$request",'
    '"status": "$status",'
    '"body_bytes_sent":"$body_bytes_sent",'
    '"request_time":"$request_time",'
    '"http_referrer":"$http_referer",'
    '"http_user_agent":"$http_user_agent"'
  '}';
  server_names_hash_bucket_size 64;
  access_log /var/log/nginx/access.log criegerde;
  error_log /var/log/nginx/error.log warn;
  set_real_ip_from 127.0.0.1;
  real_ip_header X-Forwarded-For;
  real_ip_recursive on;
  include /etc/nginx/mime.types;
  default_type application/octet-stream;
  sendfile on;
  send_timeout 3600;
  tcp_nopush on;
  tcp_nodelay on;
  open_file_cache max=500 inactive=10m;
  open_file_cache_errors on;
  keepalive_timeout 65;
  reset_timedout_connection on;
  server_tokens off;
  resolver 176.9.93.198 176.9.1.117 valid=30s;
  resolver_timeout 5s;
  include /etc/nginx/conf.d/*.conf;
  }

Betreiben Sie Ihre Nextcloud hinter einem Reverse Proxy, so ersetzen Sie die IP des Parameteres „set_real_ip_from 127.0.0.1“ mit der IP des Reverse Proxys („set_real_ip_from w.x.y.z“).

Speichern Sie die Datei und schließen Sie diese, um im Anschluß den Webserver neu zu starten:

systemctl restart nginx.service

Vorbereitend für die SSL Zertifikate und die Webverzeichnisse legen wir vier Ordner an und setzen die korrekten Berechtigungen:

mkdir -p /var/log/nextcloud /var/nc_data /var/www/letsencrypt/.well-known/acme-challenge /etc/letsencrypt/rsa-certs /etc/letsencrypt/ecc-certs
chown -R www-data:www-data /var/nc_data /var/www /var/log/nextcloud

Die Installation des Webservers ist somit bereits abgeschlossen und wir fahren mit der Installation und den Anpassungen von PHP fort.


2. Installation und Konfiguration von PHP 8.2 (fpm)

Das PHP Repository wurde bereits im vorherigen Kapitel eingerichtet und aktiviert, so dass wir direkt mit der Installation beginnen können.

apt update && apt install -y php-common \
php8.2-{fpm,gd,curl,xml,zip,intl,mbstring,bz2,ldap,apcu,bcmath,gmp,imagick,igbinary,mysql,redis,smbclient,cli,common,opcache,readline} \
imagemagick libmagickcore-6.q16-6-extra --allow-change-held-packages

Optional (bei einem geplanten Einsatz von Samba- und/oder cifs-Shares oder einer LDAP(s)-Anbindung):

apt install -y ldap-utils nfs-common cifs-utils

Setzen Sie das richtige Datumsformat, um auch ein korrektes Logging zu ermöglichen:

timedatectl set-timezone Europe/Berlin

Bevor wir mit den Optimierungen von PHP beginnen sichern wir die Konfigurationsdateien:

cp /etc/php/8.2/fpm/pool.d/www.conf /etc/php/8.2/fpm/pool.d/www.conf.bak
cp /etc/php/8.2/fpm/php-fpm.conf /etc/php/8.2/fpm/php-fpm.conf.bak
cp /etc/php/8.2/cli/php.ini /etc/php/8.2/cli/php.ini.bak
cp /etc/php/8.2/fpm/php.ini /etc/php/8.2/fpm/php.ini.bak
cp /etc/php/8.2/mods-available/apcu.ini /etc/php/8.2/mods-available/apcu.ini.bak
cp /etc/php/8.2/mods-available/opcache.ini /etc/php/8.2/mods-available/opcache.ini.bak
cp /etc/ImageMagick-6/policy.xml /etc/ImageMagick-6/policy.xml.bak
systemctl restart php8.2-fpm.service

Die nachfolgend verwendeten Parameter lassen sich unter anderem mit Hilfe dieses Skripts ermitteln.
» codeberg: https://codeberg.org/criegerde/nextcloud/raw/branch/master/skripte/phpcalc.sh

Führen Sie die nachfolgenden Kommandos aus:

sed -i "s/;env\[HOSTNAME\] = /env[HOSTNAME] = /" /etc/php/8.2/fpm/pool.d/www.conf
sed -i "s/;env\[TMP\] = /env[TMP] = /" /etc/php/8.2/fpm/pool.d/www.conf
sed -i "s/;env\[TMPDIR\] = /env[TMPDIR] = /" /etc/php/8.2/fpm/pool.d/www.conf
sed -i "s/;env\[TEMP\] = /env[TEMP] = /" /etc/php/8.2/fpm/pool.d/www.conf
sed -i "s/;env\[PATH\] = /env[PATH] = /" /etc/php/8.2/fpm/pool.d/www.conf

# Hinweis: Neu - bisher gute Erfahrungen in der Praxis
sed -i 's/pm = dynamic/pm = ondemand/' /etc/php/8.2/fpm/pool.d/www.conf

sed -i 's/pm.max_children =.*/pm.max_children = 200/' /etc/php/8.2/fpm/pool.d/www.conf
sed -i 's/pm.start_servers =.*/pm.start_servers = 100/' /etc/php/8.2/fpm/pool.d/www.conf
sed -i 's/pm.min_spare_servers =.*/pm.min_spare_servers = 60/' /etc/php/8.2/fpm/pool.d/www.conf
sed -i 's/pm.max_spare_servers =.*/pm.max_spare_servers = 140/' /etc/php/8.2/fpm/pool.d/www.conf
sed -i "s/;pm.max_requests =.*/pm.max_requests = 1000/" /etc/php/8.2/fpm/pool.d/www.conf
sed -i "s/allow_url_fopen =.*/allow_url_fopen = 1/" /etc/php/8.2/fpm/php.ini

sed -i "s/output_buffering =.*/output_buffering = Off/" /etc/php/8.2/cli/php.ini
sed -i "s/max_execution_time =.*/max_execution_time = 3600/" /etc/php/8.2/cli/php.ini
sed -i "s/max_input_time =.*/max_input_time = 3600/" /etc/php/8.2/cli/php.ini
sed -i "s/post_max_size =.*/post_max_size = 10240M/" /etc/php/8.2/cli/php.ini
sed -i "s/upload_max_filesize =.*/upload_max_filesize = 10240M/" /etc/php/8.2/cli/php.ini
sed -i "s/;date.timezone.*/date.timezone = Europe\/\Berlin/" /etc/php/8.2/cli/php.ini
sed -i "s/;cgi.fix_pathinfo.*/cgi.fix_pathinfo=0/" /etc/php/8.2/cli/php.ini

sed -i "s/memory_limit = 128M/memory_limit = 1G/" /etc/php/8.2/fpm/php.ini
sed -i "s/output_buffering =.*/output_buffering = Off/" /etc/php/8.2/fpm/php.ini
sed -i "s/max_execution_time =.*/max_execution_time = 3600/" /etc/php/8.2/fpm/php.ini
sed -i "s/max_input_time =.*/max_input_time = 3600/" /etc/php/8.2/fpm/php.ini
sed -i "s/post_max_size =.*/post_max_size = 10G/" /etc/php/8.2/fpm/php.ini
sed -i "s/upload_max_filesize =.*/upload_max_filesize = 10G/" /etc/php/8.2/fpm/php.ini
sed -i "s/;date.timezone.*/date.timezone = Europe\/\Berlin/" /etc/php/8.2/fpm/php.ini
sed -i "s/;cgi.fix_pathinfo.*/cgi.fix_pathinfo=0/" /etc/php/8.2/fpm/php.ini
sed -i "s/;session.cookie_secure.*/session.cookie_secure = True/" /etc/php/8.2/fpm/php.ini
sed -i "s/;opcache.enable=.*/opcache.enable=1/" /etc/php/8.2/fpm/php.ini
sed -i "s/;opcache.validate_timestamps=.*/opcache.validate_timestamps=1/" /etc/php/8.2/fpm/php.ini
sed -i "s/;opcache.enable_cli=.*/opcache.enable_cli=1/" /etc/php/8.2/fpm/php.ini
sed -i "s/;opcache.memory_consumption=.*/opcache.memory_consumption=256/" /etc/php/8.2/fpm/php.ini
sed -i "s/;opcache.interned_strings_buffer=.*/opcache.interned_strings_buffer=64/" /etc/php/8.2/fpm/php.ini
sed -i "s/;opcache.max_accelerated_files=.*/opcache.max_accelerated_files=100000/" /etc/php/8.2/fpm/php.ini
sed -i "s/;opcache.revalidate_freq=.*/opcache.revalidate_freq=0/" /etc/php/8.2/fpm/php.ini
sed -i "s/;opcache.save_comments=.*/opcache.save_comments=1/" /etc/php/8.2/fpm/php.ini
sed -i "s/;opcache.huge_code_pages=.*/opcache.huge_code_pages=0/" /etc/php/8.2/fpm/php.ini

sed -i "s|;emergency_restart_threshold.*|emergency_restart_threshold = 10|g" /etc/php/8.2/fpm/php-fpm.conf
sed -i "s|;emergency_restart_interval.*|emergency_restart_interval = 1m|g" /etc/php/8.2/fpm/php-fpm.conf
sed -i "s|;process_control_timeout.*|process_control_timeout = 10|g" /etc/php/8.2/fpm/php-fpm.conf

sed -i '$aapc.enable_cli=1' /etc/php/8.2/mods-available/apcu.ini

sed -i 's/opcache.jit=off/; opcache.jit=off/' /etc/php/8.2/mods-available/opcache.ini
sed -i '$aopcache.jit=1255' /etc/php/8.2/mods-available/opcache.ini
sed -i '$aopcache.jit_buffer_size=256M' /etc/php/8.2/mods-available/opcache.ini

sed -i "s/rights=\"none\" pattern=\"PS\"/rights=\"read|write\" pattern=\"PS\"/" /etc/ImageMagick-6/policy.xml
sed -i "s/rights=\"none\" pattern=\"EPS\"/rights=\"read|write\" pattern=\"EPS\"/" /etc/ImageMagick-6/policy.xml
sed -i "s/rights=\"none\" pattern=\"PDF\"/rights=\"read|write\" pattern=\"PDF\"/" /etc/ImageMagick-6/policy.xml
sed -i "s/rights=\"none\" pattern=\"XPS\"/rights=\"read|write\" pattern=\"XPS\"/" /etc/ImageMagick-6/policy.xml

Sie finden diese Dateien auch unter
» codeberg: https://codeberg.org/criegerde/nextcloud/raw/branch/master/etc/php/8.2/fpm/php.ini
» codeberg: https://codeberg.org/criegerde/nextcloud/raw/branch/master/etc/php/8.2/fpm/pool.d/www.conf

Optimieren wir PHP noch für MariaDB

sed -i '$a[mysql]' /etc/php/8.2/mods-available/mysqli.ini
sed -i '$amysql.allow_local_infile=On' /etc/php/8.2/mods-available/mysqli.ini
sed -i '$amysql.allow_persistent=On' /etc/php/8.2/mods-available/mysqli.ini
sed -i '$amysql.cache_size=2000' /etc/php/8.2/mods-available/mysqli.ini
sed -i '$amysql.max_persistent=-1' /etc/php/8.2/mods-available/mysqli.ini
sed -i '$amysql.max_links=-1' /etc/php/8.2/mods-available/mysqli.ini
sed -i '$amysql.default_port=3306' /etc/php/8.2/mods-available/mysqli.ini
sed -i '$amysql.connect_timeout=60' /etc/php/8.2/mods-available/mysqli.ini
sed -i '$amysql.trace_mode=Off' /etc/php/8.2/mods-available/mysqli.ini

Starten Sie nun beide Dienste, nginx und PHP, neu:

systemctl restart php8.2-fpm.service nginx.service

Auch PHP ist nun bereits installiert und für Nextcloud optimiert. Für weitere PHP-Optimierungen finden Sie in diesem Artikel weitere Tuningmöglichkeiten. Starten wir nun mit der Installation und konfiguration des Datenbankserver MariaDB.


3. Installation und Konfiguration von MariaDB 10.11

Die Installation von MariaDB erfolgt mit diesem befehl:

apt update && apt install -y mariadb-server

Bitte bachten Sie folgende Hinweise:
(1) potentiellen Problemen mittels apt-mark hold entgegenwirken
(2) manuelles Datenbankserver-Upgrade
(3) Herstellerempfehlung zum Upgrade von MariaDB v. 10.6 zu v. 10.11

Härten wir nun den Datenbankserver mittels des mitgelieferten Tools „mysql_secure_installation“. Bei einer Erstinstallation besteht kein Rootpasswort, so dass Sie die Abfrage mit ENTER bestätigen könne. Es wird empfohlen, ein Passwort direkt zu setzen, der entsprechende Dialog erscheint automatisch:

mysql_secure_installation
Enter current password for root (enter for none): <ENTER> or type the password
Switch to unix_socket authentication [Y/n] Y
Set root password? [Y/n] Y
Remove anonymous users? [Y/n] Y
Disallow root login remotely? [Y/n] Y
Remove test database and access to it? [Y/n] Y
Reload privilege tables now? [Y/n] Y

Stoppen Sie nun den Datenbankserver und sichern dann die Standardkonfiguration, um unmittelbar danach Anpassungen vornehmen zu können (» codeberg: https://codeberg.org/criegerde/nextcloud/src/branch/master/etc/mysql/my.cnf):

systemctl stop mysql
mkdir -p /var/log/mysql
chown -R mysql:mysql /var/log/mysql
mv /etc/mysql/my.cnf /etc/mysql/my.cnf.bak
nano /etc/mysql/my.cnf

Kopieren Sie alle nachfolgenden Zeilen in die leere Datei:

[client]
default-character-set = utf8mb4
port = 3306
socket = /var/run/mysqld/mysqld.sock
[mysqld_safe]
log_error=/var/log/mysql/mysql_error.log
nice = 0
socket = /var/run/mysqld/mysqld.sock
[mysqld]
# performance_schema=ON
basedir = /usr
bind-address = 127.0.0.1
binlog_format = ROW
character-set-server = utf8mb4
collation-server = utf8mb4_general_ci
datadir = /var/lib/mysql
default_storage_engine = InnoDB
expire_logs_days = 2
general_log_file = /var/log/mysql/mysql.log
innodb_buffer_pool_size = 2G
innodb_log_buffer_size = 32M
innodb_log_file_size = 512M
innodb_read_only_compressed=OFF
join_buffer_size = 2M
key_buffer_size = 512M
lc_messages_dir = /usr/share/mysql
lc_messages = en_US
log_bin = /var/log/mysql/mariadb-bin
log_bin_index = /var/log/mysql/mariadb-bin.index
log_error = /var/log/mysql/mysql_error.log
log_slow_verbosity = query_plan
log_warnings = 2
long_query_time = 1
max_connections = 100
max_heap_table_size = 64M
max_allowed_packet = 128M
myisam_sort_buffer_size = 512M
port = 3306
pid-file = /var/run/mysqld/mysqld.pid
query_cache_limit = 0
query_cache_size = 0 
read_buffer_size = 2M
read_rnd_buffer_size = 2M
skip-name-resolve
socket = /var/run/mysqld/mysqld.sock
sort_buffer_size = 2M
table_open_cache = 400
table_definition_cache = 800
tmp_table_size = 32M
tmpdir = /tmp
transaction_isolation = READ-COMMITTED
user = mysql
wait_timeout = 600
[mysqldump]
max_allowed_packet = 128M
quick
quote-names
[isamchk]
key_buffer = 16M

Speichern und schließen Sie die Datei und starten dann den Datenbankserver neu, um die Nextcloud-Datenbank, den Nextcloud-Benutzer und sein Passworts einzurichten:

systemctl restart mysql.service
mysql -uroot -p
CREATE DATABASE nextclouddb CHARACTER SET utf8mb4 COLLATE utf8mb4_general_ci; CREATE USER nextclouddbuser@localhost identified by 'nextclouddbpassword'; GRANT ALL PRIVILEGES on nextclouddb.* to nextclouddbuser@localhost; FLUSH privileges; quit;

Erläuterung:
Datenbankname: nextclouddb
Datenbankbenutzer: nextclouddbuser
Datenbankbenutzerpaßwort: nextclouddbpassword

mysql -h localhost -uroot -p -e "SELECT @@TX_ISOLATION; SELECT SCHEMA_NAME 'database', default_character_set_name 'charset', DEFAULT_COLLATION_NAME 'collation' FROM information_schema.SCHEMATA WHERE SCHEMA_NAME='nextclouddb'"

Erscheint in der Ausgabe (resultset) „READ-COMMITTED“ und „utf8mb4_general_ci“ wurde alles korrekt eingerichtet und wir können mit der Installation von Redis fortfahren.


4. Installation und Konfiguration von Redis

Wir installieren den Redis-Server um die Nextcloudperformance zu steigern, da durch Redis die Last auf der MariaDB-Nextclouddatenbank reduziert wird:

apt update && apt install -y redis-server

Passen Sie die Rediskonfiguration durch das Sichern und Anpassen der Konfiguration mittels Ausführen der nachfolgenden Befehle an (» codeberg: https://codeberg.org/criegerde/nextcloud/src/branch/master/etc/redis/redis.conf):

cp /etc/redis/redis.conf /etc/redis/redis.conf.bak
sed -i 's/port 6379/port 0/' /etc/redis/redis.conf
sed -i s/\#\ unixsocket/\unixsocket/g /etc/redis/redis.conf
sed -i 's/unixsocketperm 700/unixsocketperm 770/' /etc/redis/redis.conf
sed -i 's/# maxclients 10000/maxclients 10240/' /etc/redis/redis.conf
sed -i 's/# requirepass foobared/requirepass BitteAendern/' /etc/redis/redis.conf
usermod -aG redis www-data
cp /etc/sysctl.conf /etc/sysctl.conf.bak
sed -i '$avm.overcommit_memory = 1' /etc/sysctl.conf

Aus hinreichender Installationserfahrung heraus empfehle ich Ihnen, den gesamten Server einmalig neu zu starten:

reboot now

Gratulation, der Server ist bereits Installiert und eingerichtet, so dass nun mit der Einrichtung der Nextcloud begonnen werden kann.


5. Installation und Optimierung der Nextcloud (inkl. SSL)

Wir richten nun verschiedene vHosts, also Webserverkonfigurationsdateien, ein und modifizieren die Standard vHost-Datei (default.conf) so, dass diese auch durch spätere Systemupdates nicht automatisch verändert wird. Da das System zuvor neu gestartet wurde wechseln wir erneut in den privilegierten Benutzermodus, sichern die Standard vhost-Datei namens default.conf und legen zuerst leere vHost-Dateien zum Konfigurieren an.

sudo -s
[ -f /etc/nginx/conf.d/default.conf ] && mv /etc/nginx/conf.d/default.conf /etc/nginx/conf.d/default.conf.bak
touch /etc/nginx/conf.d/default.conf
touch /etc/nginx/conf.d/http.conf
touch /etc/nginx/conf.d/nextcloud.conf

Somit ist durch die leere „default.conf“ Datei auch bei späteren Aktualisierungen des Webservers sichergestellt, dass diese Standardkonfiguration den Nextcloudbetrieb nicht beeinflußt.

Erstellen Sie die globale vhost-Datei, um die http-Standardanfragen permanent auf https umzuleiten und zudem die SSL-Zertifikatskommunikation mit Let’sEncrypt zu ermöglichen (» codeberg: https://codeberg.org/criegerde/nextcloud/src/branch/master/etc/nginx/conf.d/http.conf):

nano /etc/nginx/conf.d/http.conf

Kopieren Sie alle nachfolgenden Zeilen in die Datei http.conf und passen die rot markierten Werte entsprechend Ihres Systems an:

upstream php-handler {
server unix:/run/php/php8.2-fpm.sock;
}
map $arg_v $asset_immutable {
"" "";
default "immutable";
}
server {
listen 80 default_server;
listen [::]:80 default_server;
server_name ihre.domain.de;
root /var/www;
location ^~ /.well-known/acme-challenge {
default_type text/plain;
root /var/www/letsencrypt;
}
location / {
return 301 https://$host$request_uri;
}
}

Speichern und schließen Sie diese Datei. Bearbeiten Sie nun die eigentliche Nextcloud vHost-Datei nextcloud.conf, die sämtliche Konfigurationen für den Betrieb der Nextcloud enthält.

nano /etc/nginx/conf.d/nextcloud.conf

Kopieren Sie alle nachfolgenden Zeilen in die Datei nextcloud.conf und passen den rot markierten Werte entsprechend Ihres Systems an (» codeberg: https://codeberg.org/criegerde/nextcloud/src/branch/master/etc/nginx/conf.d/nextcloud.conf):

server {
listen 443      ssl default_server;
listen [::]:443 ssl default_server;
http2 on;
server_name ihre.domain.de;
ssl_certificate /etc/ssl/certs/ssl-cert-snakeoil.pem;
ssl_certificate_key /etc/ssl/private/ssl-cert-snakeoil.key;
ssl_trusted_certificate /etc/ssl/certs/ssl-cert-snakeoil.pem;
#ssl_certificate /etc/letsencrypt/rsa-certs/fullchain.pem;
#ssl_certificate_key /etc/letsencrypt/rsa-certs/privkey.pem;
#ssl_certificate /etc/letsencrypt/ecc-certs/fullchain.pem;
#ssl_certificate_key /etc/letsencrypt/ecc-certs/privkey.pem;
#ssl_trusted_certificate /etc/letsencrypt/ecc-certs/chain.pem;
ssl_dhparam /etc/ssl/certs/dhparam.pem;
ssl_session_timeout 1d;
ssl_session_cache shared:SSL:50m;
ssl_session_tickets off;
ssl_protocols TLSv1.3 TLSv1.2;
ssl_ciphers 'TLS-CHACHA20-POLY1305-SHA256:TLS-AES-256-GCM-SHA384:ECDHE-RSA-AES256-GCM-SHA512:DHE-RSA-AES256-GCM-SHA512:ECDHE-RSA-AES256-GCM-SHA384:DHE-RSA-AES256-GCM-SHA384';
ssl_ecdh_curve X448:secp521r1:secp384r1;
ssl_prefer_server_ciphers on;
ssl_stapling on;
ssl_stapling_verify on;
client_max_body_size 10G;
client_body_timeout 3600s;
client_body_buffer_size 512k;
fastcgi_buffers 64 4K;
gzip on;
gzip_vary on;
gzip_comp_level 4;
gzip_min_length 256;
gzip_proxied expired no-cache no-store private no_last_modified no_etag auth;
gzip_types application/atom+xml text/javascript application/javascript application/json application/ld+json application/manifest+json application/rss+xml application/vnd.geo+json application/vnd.ms-fontobject application/wasm application/x-font-ttf application/x-web-app-manifest+json application/xhtml+xml application/xml font/opentype image/bmp image/svg+xml image/x-icon text/cache-manifest text/css text/plain text/vcard text/vnd.rim.location.xloc text/vtt text/x-component text/x-cross-domain-policy;
add_header Strict-Transport-Security            "max-age=15768000; includeSubDomains; preload;" always;
add_header Permissions-Policy                   "interest-cohort=()";
add_header Referrer-Policy                      "no-referrer"   always;
add_header X-Content-Type-Options               "nosniff"       always;
add_header X-Download-Options                   "noopen"        always;
add_header X-Frame-Options                      "SAMEORIGIN"    always;
add_header X-Permitted-Cross-Domain-Policies    "none"          always;
add_header X-Robots-Tag                         "noindex, nofollow" always;
add_header X-XSS-Protection                     "1; mode=block" always;
fastcgi_hide_header X-Powered-By;
include mime.types;
types {
text/javascript mjs;
}
root /var/www/nextcloud;
index index.php index.html /index.php$request_uri;
location = / {
if ( $http_user_agent ~ ^DavClnt ) {
return 302 /remote.php/webdav/$is_args$args;
}
}
location = /robots.txt {
allow all;
log_not_found off;
access_log off;
}
location ^~ /.well-known {
location = /.well-known/carddav { return 301 /remote.php/dav/; }
location = /.well-known/caldav  { return 301 /remote.php/dav/; }
location /.well-known/acme-challenge { try_files $uri $uri/ =404; }
location /.well-known/pki-validation { try_files $uri $uri/ =404; }
return 301 /index.php$request_uri;
}
location ~ ^/(?:build|tests|config|lib|3rdparty|templates|data)(?:$|/)  { return 404; }
location ~ ^/(?:\.|autotest|occ|issue|indie|db_|console)                { return 404; }
location ~ \.php(?:$|/) {
rewrite ^/(?!index|remote|public|cron|core\/ajax\/update|status|ocs\/v[12]|updater\/.+|ocs-provider\/.+|.+\/richdocumentscode\/proxy) /index.php$request_uri;
fastcgi_split_path_info ^(.+?\.php)(/.*)$;
set $path_info $fastcgi_path_info;
try_files $fastcgi_script_name =404;
include fastcgi_params;
fastcgi_param SCRIPT_FILENAME $document_root$fastcgi_script_name;
fastcgi_param PATH_INFO $path_info;
fastcgi_param HTTPS on;
fastcgi_param modHeadersAvailable true;
fastcgi_param front_controller_active true;
fastcgi_pass php-handler;
fastcgi_intercept_errors on;
fastcgi_request_buffering off;
fastcgi_read_timeout 3600;
fastcgi_send_timeout 3600;
fastcgi_connect_timeout 3600;
fastcgi_max_temp_file_size 0;
}
location ~ \.(?:css|js|mjs|svg|gif|png|jpg|ico|wasm|tflite|map|ogg|flac)$ {
try_files $uri /index.php$request_uri;
add_header Cache-Control "public, max-age=15778463, $asset_immutable";
expires 6M;
access_log off;
location ~ \.wasm$ {
default_type application/wasm;
}
}
location ~ \.woff2?$ {
try_files $uri /index.php$request_uri;
expires 7d;
access_log off;
}
location /remote {
return 301 /remote.php$request_uri;
}
location / {
try_files $uri $uri/ /index.php$request_uri;
}
}

Speichern und schließen Sie diese Datei und erweitern dann die Server- und Systemsicherheit durch die Möglichkeit des sicheren Schlüsselaustauschs mittels eines Diffie-Hellman Schlüssels (» git: https://codeberg.org/criegerde/nextcloud/src/branch/master/etc/ssl/certs/dhparam.pem):

openssl dhparam -dsaparam -out /etc/ssl/certs/dhparam.pem 4096

Bitte haben Sie nun Geduld! Das Generieren kann – in Abhängigkeit von der Systemleistung – einige Minuten dauern. Erst wenn das Generieren abgeschlossen ist, starten wir den Webserver erneut durch.

systemctl restart nginx.service

Wir beginnen nun die ‚eigentliche‘ Installation der Nextcloud Software und richten dafür die SSL Zertifikate von Let’s Encrypt mittels acme ein. Wechseln Sie dafür in das Arbeitsverzeichnis

cd /usr/local/src

und laden das aktuelle Nextcloud Release herunter:

wget https://download.nextcloud.com/server/releases/latest.tar.bz2
wget https://download.nextcloud.com/server/releases/latest.tar.bz2.md5

Überpüfen Sie die Dateien:

md5sum -c latest.tar.bz2.md5 < latest.tar.bz2

Nur wenn Ihnen der Test mit „OK“ bestätigt wird, fahren wir fort!

Entpacken Sie die Nextcloud Software in das Webverzeichnis (var/www), setzen dann die Berechtigung adäquat und Löschen die Download-Datei:

tar -xjf latest.tar.bz2 -C /var/www && chown -R www-data:www-data /var/www/ && rm -f latest.tar.bz2

Bitte stellen Sie sicher, dass Ihr Server sowohl über Port 80/TCP als auch über Port 443/TCP von außen erreichbar ist. Das Erstellen und Aktualisieren von Let’s Encryptzertifikaten erfolgt zwingend über http und Port 80! Für das Zertifikatshandling erstellen wir nun einen dedizierten Benutzer und fügen diesen der www-data Gruppe hinzu:

adduser acmeuser --gecos "" --disabled-password
usermod -aG www-data acmeuser

Diesem technischen Benutzer erteilen wir noch die notwendigen Berechtigungen, um bei einer Zertifikatserneuerung den notwendigen Webserverstart initiieren zu können.

touch /etc/sudoers.d/acmeuser
cat <<EOF >/etc/sudoers.d/acmeuser
acmeuser ALL=NOPASSWD: /bin/systemctl reload nginx.service
EOF

Wechseln Sie in die Shell des neuen Benutzers (acmeuser) um die Zertifikatssoftware zu installieren und verlassen diese Shell direkt im Anchluß wieder:

su - acmeuser
curl https://get.acme.sh | sh
exit

Passen Sie die entsprechenden Datei- und Verzeichnisberechtigungen an, um die neuen Zertifikate darin speichern zu können:

chmod -R 775 /var/www/letsencrypt && chmod -R 770 /etc/letsencrypt && chown -R www-data:www-data /var/www/ /etc/letsencrypt

Setzen Sie Let’s Encrypt als Standard CA für Ihren Server

su - acmeuser -c ".acme.sh/acme.sh --set-default-ca --server letsencrypt"

und wechseln dann erneut in die Shell des neuen Benutzers

su - acmeuser

Beantragen Sie nun die SSL-Zertifikate von Let’s Encrypt und ersetzen dabei ihre.domain.de mit Ihrer realen Domain :

acme.sh --issue -d ihre.domain.de --server letsencrypt --keylength 4096 -w /var/www/letsencrypt --key-file /etc/letsencrypt/rsa-certs/privkey.pem --ca-file /etc/letsencrypt/rsa-certs/chain.pem --cert-file /etc/letsencrypt/rsa-certs/cert.pem --fullchain-file /etc/letsencrypt/rsa-certs/fullchain.pem --reloadcmd "sudo /bin/systemctl reload nginx.service"
acme.sh --issue -d ihre.domain.de --server letsencrypt --keylength ec-384 -w /var/www/letsencrypt --key-file /etc/letsencrypt/ecc-certs/privkey.pem --ca-file /etc/letsencrypt/ecc-certs/chain.pem --cert-file /etc/letsencrypt/ecc-certs/cert.pem --fullchain-file /etc/letsencrypt/ecc-certs/fullchain.pem --reloadcmd "sudo /bin/systemctl reload nginx.service"

Verlassen Sie die Shell des neuen Benutzers

exit

und legen sich dann ein Skript an, dass zukünftig die Berechtigungen überprüft und korrigiert (permissions.sh):

nano /root/permissions.sh

Kopieren Sie alle Zeilen in die Datei:

#!/bin/bash
find /var/www/ -type f -print0 | xargs -0 chmod 0640
find /var/www/ -type d -print0 | xargs -0 chmod 0750
if [ -d "/var/www/nextcloud/apps/notify_push" ]; then
chmod ug+x /var/www/nextcloud/apps/notify_push/bin/x86_64/notify_push
fi
chmod -R 775 /var/www/letsencrypt
chmod -R 770 /etc/letsencrypt 
chown -R www-data:www-data /var/www /etc/letsencrypt
chown -R www-data:www-data /var/nc_data
chmod 0644 /var/www/nextcloud/.htaccess
chmod 0644 /var/www/nextcloud/.user.ini
exit 0

Markieren Sie das Skript als ausführbar und führen es dann direkt aus:

chmod +x /root/permissions.sh
/root/permissions.sh

Entfernen Sie Ihre bisher verwendeten Self-Signed-Zertifikate aus nginx und aktivieren Sie die neuen, vollwertigen und bereits gültigen SSL Zertifikate von Let’s Encrypt. Starten Sie dann den Webserver neu:

sed -i '/ssl-cert-snakeoil/d' /etc/nginx/conf.d/nextcloud.conf
sed -i s/#\ssl/\ssl/g /etc/nginx/conf.d/nextcloud.conf
systemctl restart nginx.service

Um sowohl die SSL-Zertifikate automatisch zu erneuern, als auch den notwendigen Webserverneustart zu initiieren, wurde automatisch ein Cronjob angelegt.

crontab -l -u acmeuser

Wir können nun mit der Einrichtung der Nextcloud fortfahren. Dazu verwenden Sie den nachfolgenden „silent“ Installationsbefehl:

sudo -u www-data php /var/www/nextcloud/occ maintenance:install --database "mysql" --database-name "nextclouddb" --database-user "nextclouddbuser" --database-pass "nextclouddbpassword" --admin-user "YourNextcloudAdmin" --admin-pass "YourNextcloudAdminPasssword" --data-dir "/var/nc_data"

Erläuterungen:

database-name „nextclouddb“ : Datenbankname aus Kapitel 3

database-user “nextclouddbuser” : Datenbankbenutzer aus Kapitel 3

database-pass “nextclouddbpassword” : Datenbankbenutzerpasswort aus Kapitel 3

admin-user “YourNextcloudAdmin” : frei wählbar von Ihnen

admin-pass “YourNextcloudAdminPasssword” : frei wählbar von Ihnen

Warten Sie bis die Installation der Nextcloud abgeschlossen wurde und passen dann die zentrale Konfigurationsdatei der Nextcloud „config.php“ als Webuser www-data an:

1. Fügen Sie Ihre Domain als trusted domain hinzu, ergänzen Sie dabei ihre.domain.de mit Ihrer dedizierten Domain:

sudo -u www-data php /var/www/nextcloud/occ config:system:set trusted_domains 0 --value=ihre.domain.de

2. Setzen Sie Ihre Domain als overwrite.cli.url und overwritehost, ergänzen Sie dabei ihre.domain.de mit Ihrer dedizierten Domain:

sudo -u www-data php /var/www/nextcloud/occ config:system:set overwrite.cli.url --value=https://ihre.domain.de
sudo -u www-data php /var/www/nextcloud/occ config:system:set overwritehost --value=ihre.domain.de

Nun erweitern wir abschließend die Nextcloud Konfiguration. Sichern Sie dazu zuerst die bestehende config.php und führen dann die nachfolgenden Zeilen in einem Block aus (» codeberg: https://codeberg.org/criegerde/nextcloud/src/branch/master/var/www/nextcloud/config/config.php und https://codeberg.org/criegerde/nextcloud/src/branch/master/var/www/nextcloud/config/tweaks.config.php):

sudo -u www-data cp /var/www/nextcloud/config/config.php /var/www/nextcloud/config/config.php.bak 
sudo -u www-data touch /var/www/nextcloud/config/tweaks.config.php
sudo -u www-data cat <<EOF >>/var/www/nextcloud/config/tweaks.config.php
<?php
\$CONFIG = array (
'activity_expire_days' => 14,
'allow_local_remote_servers' => true,
'auth.bruteforce.protection.enabled' => true,
'blacklisted_files' => 
array (
0 => '.htaccess',
1 => 'Thumbs.db',
2 => 'thumbs.db',
),
'cron_log' => true,
'default_phone_region' => 'DE',
'defaultapp' => 'files,dashboard',
'enable_previews' => true,
'enabledPreviewProviders' => 
array (
0 => 'OC\Preview\PNG',
1 => 'OC\Preview\JPEG',
2 => 'OC\Preview\GIF',
3 => 'OC\Preview\BMP',
4 => 'OC\Preview\XBitmap',
5 => 'OC\Preview\Movie',
6 => 'OC\Preview\PDF',
7 => 'OC\Preview\MP3',
8 => 'OC\Preview\TXT',
9 => 'OC\Preview\MarkDown',
),
'filesystem_check_changes' => 0,
'filelocking.enabled' => 'true',
'htaccess.RewriteBase' => '/',
'integrity.check.disabled' => false,
'knowledgebaseenabled' => false,
'logfile' => '/var/log/nextcloud/nextcloud.log',
'loglevel' => 2,
'logtimezone' => 'Europe/Berlin',
'log_rotate_size' => '104857600',
'memcache.local' => '\OC\Memcache\APCu',
'memcache.locking' => '\OC\Memcache\Redis',
'overwriteprotocol' => 'https',
'preview_max_x' => 1024,
'preview_max_y' => 768,
'preview_max_scale_factor' => 1,
'profile.enabled' => false,
'redis' => 
array (
'host' => '/var/run/redis/redis-server.sock',
'port' => 0,
'password' => 'BitteAendern',
'timeout' => 0.5,
'dbindex' => 1,
),
'quota_include_external_storage' => false,
'share_folder' => '/Freigaben',
'skeletondirectory' => '',
'theme' => '',
'trashbin_retention_obligation' => 'auto, 7',
'updater.release.channel' => 'stable',
'maintenance_window_start' => 1,
);
EOF

Modifizieren Sie die „.user.ini“

sudo -u www-data sed -i "s/output_buffering=.*/output_buffering=0/" /var/www/nextcloud/.user.ini

und passen die Nextcloud-Apps als user www-data an

sudo -u www-data php /var/www/nextcloud/occ app:disable survey_client
sudo -u www-data php /var/www/nextcloud/occ app:disable firstrunwizard
sudo -u www-data php /var/www/nextcloud/occ app:enable admin_audit
sudo -u www-data php /var/www/nextcloud/occ app:enable files_pdfviewer

Optional Nextcloud Office:

sudo -u www-data /usr/bin/php /var/www/nextcloud/occ app:install richdocuments
sudo -u www-data /usr/bin/php /var/www/nextcloud/occ app:install richdocumentscode

Nextcloud ist ab sofort voll einsatzfähig, optimiert und abgesichert. Starten Sie alle relevanten Services neu:

systemctl stop nginx.service
systemctl stop php8.2-fpm.service
systemctl restart mysql.service
systemctl restart php8.2-fpm.service
systemctl restart redis-server.service
systemctl restart nginx.service

Richten Sie einen Cronjob für Nextcloud als „www-data“ – Benutzer ein:

crontab -u www-data -e

Fügen Sie diese Zeile ein

*/5 * * * * php -f /var/www/nextcloud/cron.php > /dev/null 2>&1

Speichern und schließen Sie dann die Datei und konfigurieren Sie den Nextcloud-Job von „Ajax“ zu „Cron“ mittels der Nextclouds CLI um:

sudo -u www-data php /var/www/nextcloud/occ background:cron

Bitte nehmen Sie sich etwas Zeit und überprüfen den Sicherheitsstatus Ihres Servers.

Ziel sollte zudem sein, mindestens die nachfolgend dargestellten „A+“-Ergebnisse in den Tests zu erzielen:

https://www.ssllabs.com/ssltest/index.html

und https://observatory.mozilla.org/

Um Schwierigkeiten zu vermeiden, die aus Aktualisierungen der verwendeten Komponenten resultieren können, lassen sich die relevanten Pakete mittels „apt-mark hold“ vom Aktualisieren ausschließen:

apt-mark hold nginx*
apt-mark hold redis*
apt-mark hold mysql*
apt-mark hold galera*
apt-mark hold mariadb*
apt-mark hold php*

Um diese Pakete im Rahmen von Aktualisierungen wieder zu berücksichtigen muss nur das „hold“ aufgehoben werden:

apt-mark unhold nginx*
apt-mark unhold redis*
apt-mark unhold mysql*
apt-mark unhold galera*
apt-mark unhold mariadb*
apt-mark unhold php*

Nach der Aktualisierung empfehlen wir das erneute setzen auf ‚hold‘.


6. Systemhärtung (fail2ban (alternativ „crowdsec IPS„) und ufw)

Zuerst installieren wir fail2ban (alternativ crowdsec IPS) um den Server gegen Brute-force-Attacken und fehlerhafte Loginversuche zu schützen:

apt update && apt install -y fail2ban && systemctl enable fail2ban.service

Erstellen Sie eine neue Filterdatei und befüllen diese wie nachfolgend beschrieben (» codeberg: https://codeberg.org/criegerde/nextcloud/src/branch/master/etc/fail2ban/filter.d/nextcloud.conf):

touch /etc/fail2ban/filter.d/nextcloud.conf

Kopieren Sie alles von „cat …“ bis „… EOF“ in Ihre Zwischenablage und fügen es dann in die Shell ein:

cat <<EOF >/etc/fail2ban/filter.d/nextcloud.conf
[Definition]
_groupsre = (?:(?:,?\s*"\w+":(?:"[^"]+"|\w+))*)
failregex = ^\{%(_groupsre)s,?\s*"remoteAddr":"<HOST>"%(_groupsre)s,?\s*"message":"Login failed:
            ^\{%(_groupsre)s,?\s*"remoteAddr":"<HOST>"%(_groupsre)s,?\s*"message":"Trusted domain error.
datepattern = ,?\s*"time"\s*:\s*"%%Y-%%m-%%d[T ]%%H:%%M:%%S(%%z)?"
EOF

Bestätigen Sie mit <ENTER> um die Datei zu befüllen. Das Ergebnis sieht im Anschluß wie folgt aus:

cat /etc/fail2ban/filter.d/nextcloud.conf
zur Kontrolle: cat /etc/fail2ban/filter.d/nextcloud.conf

Legen Sie nun eine neue Jail-Datei an (» codeberg: https://codeberg.org/criegerde/nextcloud/src/branch/master/etc/fail2ban/jail.d/nextcloud.local):

nano /etc/fail2ban/jail.d/nextcloud.local

Kopieren Sie alle nachfolgenden Zeilen hinein:

[nextcloud]
backend = auto
enabled = true
port = 80,443
protocol = tcp
filter = nextcloud
maxretry = 5
bantime = 3600
findtime = 36000
logpath = /var/log/nextcloud/nextcloud.log 

Mit den zuvor dargestellten Parameteren wird nach 5 fehlerhaften Anmeldeversuchen (maxretry) innerhalb der letzten 36000 Sekunden (findtime, das entspricht 10h) die IP des potentiellen Angreifers für einen Zeitraum von 3600 Sekunden (bantime, enspricht 1h) gesperrt.

Starten Sie fail2ban neu und überprüfen den fail2ban-status:

systemctl restart fail2ban.service
fail2ban-client status nextcloud

Ab sofort werden IP-Adressen, von denen 5 oder mehr fehlerhafte Anmeldeversuche innerhalb der letzten 10h ausgegangen sind für 1h gesperrt und Ihr Server somit vor weiteren Attacken geschützt. Wenn Sie die Sperre manuell testen wollen und die resultierende Sperre Ihrer IP respektive bereits gesperrte IPs entsperren wollen, so führen Sie zuerst diesen Befehl aus,

fail2ban-client status nextcloud

um sich die gesperrten IP-Adressen anzeigen zu lassen. Die dargestellte(n) IP(s) können Sie mittels des nachfolgenden Befehls entsperrren:

fail2ban-client set nextcloud unbanip <ip-adresse>

Abschließend installieren wir noch eine Firewall, die sogenannte uncomplicated firewall (ufw):

Sofern Sie zuvor den SSH-Port von 22 auf einen anderen Port geändert haben, so müssen Sie die 22 entsprechend ersetzen!

apt install -y ufw
ufw allow 80/tcp comment "LetsEncrypt (http)"
ufw allow 443/tcp comment "LetsEncrypt (https)"
ufw allow 22/tcp comment "SSH"

Möchten Sie SSH nicht nach außen freigeben (empfohlen!) und nur aus dem internen Netz nutzen, so ersetzen Sie den letzten ufw-Befehl (ufw allow 22/tcp) durch diesen:

ufw allow proto tcp from 192.168.2.0/24 to any port 22 comment "SSH nur aus dem LAN"

Ersetzen Sie das exemplarische Netz (192.168.2.0/24) durch das bei Ihnen genutzte Netz!

Setzen Sie das Firewall-Logging auf „medium“ und verhindern nicht definierte eingehende Verbindungen.

ufw logging medium
ufw default deny incoming

Aktivieren Sie die Firewall und starten diese neu:

ufw enable
systemctl restart ufw.service

Nextcloud kommuniziert mit verschiedenen Remote-Servern, um gewisse Information verarbeiten, austauschen und bereitstellen zu können:

  • www.nextcloud.com, www.startpage.com, www.eff.org, www.edri.org for checking the internet connection
  • apps.nextcloud.com for the available apps
  • updates.nextcloud.com for Nextcloud updates
  • lookup.nextcloud.com For updating and lookup in the federated sharing addressbook
  • push-notifications.nextcloud.com for sending push notifications to mobile clients
  • surveyserver.nextcloud.com if the admin has agreed to share anonymized data
  • Any remote Nextcloud server that is connected with federated sharing

Quelle: Nextcloud, 12. März 2023


7. Systemmails per postfix versenden

Aktualisieren Sie ihren Server und installieren Sie postfix. Sie haben damit die Möglichkeit, sich von fail2ban, apticron und bei SSH-Anmeldungen per Mail informieren zu lassen:

apt update && apt install -y postfix mailutils

Erstellen Sie Ihre Mailkonfiguration anhand meines nachfolgenden Beispiels: Wählen Sie zuerst Satellitensystem aus, geben dann ihre Domäne ein (bspw.domain.de) und zuletzt noch den smtp-Server.

Passen Sie nun die Postfixkonfiguration an:

nano /etc/postfix/main.cf

Ersetzen Sie die rot markierten Stellen:

smtpd_banner = $myhostname ESMTP $mail_name (Ubuntu)
biff = no
append_dot_mydomain = no
readme_directory = no
compatibility_level = 2
smtpd_tls_cert_file=/etc/ssl/certs/ssl-cert-snakeoil.pem
smtpd_tls_key_file=/etc/ssl/private/ssl-cert-snakeoil.key
smtpd_tls_security_level=may
smtp_tls_CApath=/etc/ssl/certs
smtp_tls_security_level=may
smtp_tls_session_cache_database = btree:${data_directory}/smtp_scache
smtpd_relay_restrictions = permit_mynetworks permit_sasl_authenticated defer_unauth_destination
myhostname = ihre.domain.de
alias_maps = hash:/etc/aliases
alias_database = hash:/etc/aliases
mydestination = $myhostname, ihre.domain.de, localhost.domain.de, localhost
relayhost = smtp.mailserver.de:587
mynetworks = 127.0.0.0/8 [::ffff:127.0.0.0]/104 [::1]/128
mailbox_size_limit = 0
recipient_delimiter = +
inet_interfaces = loopback-only
inet_protocols = all
#Bei Problemen mit IPv6 stellen Sie die Zeile wie nachfolgend um
#inet_protocols = ipv4
smtp_sasl_auth_enable = yes
smtp_sasl_password_maps =  hash:/etc/postfix/sasl_passwd
smtp_sasl_security_options = noanonymous
sender_canonical_maps = hash:/etc/postfix/sender_canonical
smtp_use_tls = yes
smtp_enforce_tls = yes

Hinterlegen Sie nun die Zugangsdaten für das Versenden von Mails:

nano /etc/postfix/sasl_passwd

Tragen Sie die Daten wie folgt ein und ersetzen die roten Werte durch Ihre:

smtp.domain.de ihremail@domain.de:passwort

Da in dieser Datei das Passwort im Klartext steht setzen wir die Dateiberechtigungen auf 600

chmod 600 /etc/postfix/sasl_passwd

Schreiben Sie nun die Domäne in die Datei mailname:

nano /etc/mailname

Ersetzen Sie den roten Wert durch Ihre Domäne:

domain.de

Abschließend definieren wir noch den Bezug von Benutzern zu Mailadressen. Öffnen Sie die Datei

nano /etc/postfix/sender_canonical

und legen dort Benutzer und Mailadressen fest:

root mail@domain.de
root@hostname mail@domain.de
<Ihr Benutzer> mail@domain.de
www-data mail@domain.de
default mail@domain.de

Jetzt werden die Konfiguration kompiliert und Postfix neu gestartet:

postmap /etc/postfix/sasl_passwd
postmap /etc/postfix/sender_canonical
systemctl restart postfix.service

Testen Sie nun den Versandt einer Mail über Ihr Postfix

echo "Dies ist eine Testmail" | mailx -s "Test" ihremail@domain.de

Sollte die Mail nicht ankommen, so sehen Sie bitte im Log (mail.log) nach:

tail -f /var/log/mail.log

Passen Sie die PHP-Konfiguration an um auch PHP-Mails über postfix zu versenden:

nano /etc/php/8.2/fpm/php.ini

Setzen Sie den sendmail_path wie folgt:

sendmail_path = "/usr/sbin/sendmail -t -i"

und starten dann PHP neu:

systemctl restart php8.2-fpm.service

Sie können nun auch Nextcloud entsprechend konfigurieren

Ihr Mailserver ist nun einsatzbereit und Sie können nun weitere Systemmails (bspw. von fail2ban und apticron) konfigurieren:

(optional) 7.1 Konfiguration von fail2ban-Mailbenachrichtigungen

Ersetzen Sie in der fail2ban-Konfiguration die nachfolgenden Parameter durch Ihre, um Benachrichtigungen bei fehlerhaften Loginversuchen und Banns zu erhalten. Sichern Sie dazu die Originalkonfiguration von fail2ban und bearbeiten diese dann:

cp /etc/fail2ban/jail.conf /etc/fail2ban/jail.conf.bak
nano /etc/fail2ban/jail.conf

Ersetzen Sie die roten Werte:

...
destemail = ihre@mailadresse.de
...
sender = ihre@mailadresse.de
...
mta = mail
...
# action = %(action_)s
action = %(action_mwl)s
...

Um bei einem Serverneustart fail2ban-Mails zu unterdrücken passen Sie die folgende Datei an:

nano /etc/fail2ban/action.d/mail-buffered.local

Kopieren Sie den Inhalt hinein:

[Definition]
actionstart =
actionstop =

Legen Sie dann Dummy-Dateien durch das Ausführen der folgenden Befehle an:

cp /etc/fail2ban/action.d/mail-buffered.local /etc/fail2ban/action.d/mail.local
cp /etc/fail2ban/action.d/mail-buffered.local /etc/fail2ban/action.d/mail-whois-lines.local
cp /etc/fail2ban/action.d/mail-buffered.local /etc/fail2ban/action.d/mail-whois.local
cp /etc/fail2ban/action.d/mail-buffered.local /etc/fail2ban/action.d/sendmail-buffered.local
cp /etc/fail2ban/action.d/mail-buffered.local /etc/fail2ban/action.d/sendmail-common.local

Starten Sie den fail2ban-Service neu

systemctl restart fail2ban.service

und Sie werden ab sofort (nur noch) bei Banns, also neu blockierten IP-Adressen die durch fehlerhafte Loginversuche aufgefallen sind, informiert.

(optional) 7.2 Installation von Apticron inkl. Mailbenachrichtigungen

Apticron informiert Sie über verfügbare Systemaktualisierungen bzw. auch dann, wenn ihr System „up2date“ ist. Installieren Sie apticron aus den Standardsoftwarequellen Ubuntus:

apt update && apt install -y apticron

Nun passen wir apticron an und ändern wenigstens die folgenden Parameter:

cp /usr/lib/apticron/apticron.conf /etc/apticron/apticron.conf
nano /etc/apticron/apticron.conf
...
EMAIL="ihre@mailadresse.de"
...
SYSTEM="ihre.domain.de"
...
NOTIFY_HOLDS="1"
...
NOTIFY_NO_UPDATES="1"
...
CUSTOM_SUBJECT='$SYSTEM: $NUM_PACKAGES package update(s)'
...
CUSTOM_NO_UPDATES_SUBJECT='$SYSTEM: no updates available'
...
CUSTOM_FROM="ihre@mailadresse.de"
...

Überprüfen Sie apticron und den soeben konfigurierten Mailversand indem sie apticron aufrufen:

apticron

Sie erhalten nun umgehend eine Mailbenachrichtigungen über Ihren aktuellen Systemzustand. Passen Sie zuletzt noch den Cronjob an, um sich regelmäßig und automatisch benachrichtigen zu lassen:

cp /etc/cron.d/apticron /etc/cron.d/apticron.bak
nano /etc/cron.d/apticron
30 7 * * * root if test -x /usr/sbin/apticron; then /usr/sbin/apticron --cron; else true; fi

Apticron würde Sie am obigen Beispiel jeden Morgen um 07.30 Uhr per Mail über Ihren Systemaktualitätsgrad informieren.

(optional) 7.3 Mailbenachrichtigungen bei SSH-Einwahl

Passen Sie die Profildatei an und erweitern diese am Ende um die folgenden Zeilen:

nano /etc/profile
if [ -n "$SSH_CLIENT" ]; then
        echo 'Login on' `hostname` `date` `who -m` | mail -s "Login on `hostname` from `echo $SSH_CLIENT |
        awk '{print $1}'`" ihre@mailadresse.de
fi

Bei jeder erfolgreichen SSH-Einwahl werden Sie ab sofort aktiv benachrichtigt.


8. Optimieren & aktualisieren der Nextcloud per Skript

Erstellen Sie ein Skript um den Server, die Nextcloud sowie die aktivierten Apps zu aktualisieren und zu optimieren:

cd /root
wget -O update.sh -q https://codeberg.org/criegerde/nextcloud/raw/branch/master/skripte/update.sh

Alternativ steht Ihnen auch ein Updateskript inklusive der Nextcloud-Office-Docker-Aktualisierung zur Verfügung.

wget -O update.sh -q https://codeberg.org/criegerde/nextcloud/raw/branch/master/skripte/update-nc-office.sh

Markieren Sie das Skript als ausführbar und führen Sie es als privilegierter Benutzer regelmäßig aus.

chmod +x /root/update.sh
/root/update.sh

Weiterführende Herstellerinformationen:


9. Optional: Systemüberwachung mit netdata

Laden Sie zuerst weitere Softwarekomponenten herunter und installieren dann Netdata von git:

cd /usr/local/src

apt install -y apache2-utils zlib1g-dev uuid-dev libuv1-dev liblz4-dev libssl-dev libelf-dev libmnl-dev libprotobuf-dev protobuf-compiler gcc g++ make git autoconf autoconf-archive autogen automake pkg-config curl python3 cmake flex bison fluent-bit

git clone https://github.com/netdata/netdata.git --depth=100 --recursive

Um das Monitoring zu schützen nutzen wir die Apache2-utils und setzen einen Passwortschutz vor Netdata:

htpasswd -c /etc/nginx/netdata-access IhrName

Nun wird die Installation gestartet

cd /usr/local/src/netdata

./netdata-installer.sh --disable-telemetry -u

Nach wenigen Momenten ist Netdata bereits vollständig installiert und lauffähig – es sind dennoch wenige Konfigurationen notwendig:

nano /etc/netdata/netdata.conf

Ändern Sie den Wert für “history” auf bspw. 14400 (Daten der letzten 4 Stunden werden vorgehalten, benötigt ca. 60 MB RAM) im Bereich [global]:

history = 14400

Passen Sie zudem den [web] Bereich dahingehend an, dass Netdata nur auf localhost hört:

bind to = 127.0.0.1

Um nun das Webinterface verwenden zu können wird die bestehende vHost-Datei (nextcloud.conf) erweitert:

nano /etc/nginx/conf.d/nextcloud.conf

Fügen Sie die roten Zeilen hinzu:

[...]
location = /robots.txt {
allow all;
log_not_found off;
access_log off;
}
location /netdata {
return 301 /netdata/;
}
location ~ /netdata/(?<ndpath>.*) {
auth_basic "Bitte Zugangsdaten eingeben";
auth_basic_user_file /etc/nginx/netdata-access;
proxy_http_version 1.1;
proxy_pass_request_headers on;
proxy_set_header Connection "keep-alive";
proxy_store off;
proxy_pass http://netdata/$ndpath$is_args$args;
gzip on;
gzip_proxied any;
gzip_types *;
}
[...]

Erweitern Sie den Webserver nginx um seine integrierte Statusfunktionen – legen Sie dazu einen neuen vHost an (/etc/nginx/conf.d/stub_status.conf)

touch /etc/nginx/conf.d/stub_status.conf && nano /etc/nginx/conf.d/stub_status.conf

und kopieren alle Zeilen hinein:

server {
listen 127.0.0.1:80 default_server;
server_name 127.0.0.1;
location /stub_status {
stub_status on;
allow 127.0.0.1;
deny all;
}
}

Abschließend wird die Webserverkonfiguration (/etc/nginx/nginx.conf) um die roten Zeilen erweitert, so dass Netdata im bestehenden Webserver aufgerufen werden kann:

nano /etc/nginx/nginx.conf
[...]
http {
server_names_hash_bucket_size 64;
upstream netdata {
server 127.0.0.1:19999;
keepalive 64;
}
[...]

Nach einem abschließenden Neustart der Netdata- und Webserver-Dienste

systemctl restart netdata.service nginx.service

können Sie Netdata bereits nutzen und Ihr System analysieren:

https://ihre.domain.de/netdata

Netdata: Netdata is an all-in-one monitoring solution, expertly crafted with a blazing-fast C core, flanked by hundreds of collectors. Featuring a comprehensive dashboard with thousands of metrics, extreme performance and configurability, it is the ultimate single-node monitoring tool []

Um Netdata zu aktualisieren genügt es, folgendes Skript auszuführen

/usr/libexec/netdata/netdata-updater.sh

Die aktuelle Version wird geprüft und ggf. auf die aktuelle aktualisiert


10. Optional: Nextcloud Speicher erweitern/verschieben

Der Nextcloud Datenspeicher lässt sich relativ einfach erweitern. Möglichkeiten sind NFS (oder Samba (cifs)), HHD/SD und die Nextcloud external storage app. Wie das im einzelnen funktioniert beschreiben die nachfolgenden Beispiele:

10.1 Nextcloud Speicher mittels NAS (nfs) vergößern:

Zuerst installieren wir die notwendigen Module

apt install -y nfs-common

und erweitern dann die fstab

cp /etc/fstab /etc/fstab.bak
nano /etc/fstab

um das Laufwerk persistent im System einzubinden:

<IP-NFS-SERVER>:/<Freigabename> /<ihr>/<mountpoint> nfs auto,nofail,noatime,nolock,intr,tcp,actimeo=1800 0 0

Nach einem erfolgreichen Einhängen mittels

chown -R www-data:www-data /<ihr>/<mountpoint>
mount /<ihr>/<mountpoint>

und dem grundlegenden Kopiervorgang muss sowohl die config.php noch angepasst, als auch der Nextcloud Index neu aufgebaut werden. Stoppen Sie dazu zuerst die Nextcloud

systemctl stop php8.2-fpm.service nginx.service

und editieren dann die config.php hinsichtlich des neuen Datenverzeichnisses:

sudo -u www-data nano /var/www/nextcloud/config/config.php
[...]
'datadirectory' =>'/<ihr>/<mountpoint>',
[...]

Kopieren Sie nun das vorherige Datenverzeichnis in das neue Verzeichnis:

rsync -av --progress --stats /<altes Datenverzeichnis>/ /<ihr>/<mountpoint>

Sobald dieser Kopiervorgang abgeschlossen ist wird der Nextcloud Index neu aufgebaut:

systemctl stop nginx.service php8.2-fpm.service
redis-cli -s /var/run/redis/redis-server.sock
auth BitteAendern
FLUSHALL
quit
sudo -u www-data php /var/www/nextcloud/occ files:scan --all -v
sudo -u www-data php /var/www/nextcloud/occ files:scan-app-data -v
systemctl start php8.2-fpm.service nginx.service

Nach dem erfolgreichen Neuaufbau des Nextcloud Index

stehen Ihnen die Daten unter Nutzung des NFS Shares bereits zur Verfügung. Planen Sie die Daten sowohl über Nextcloud als auch über das Share direkt bearbeiten zu können, so sollten Sie den Parameter

'filesystem_check_changes' => 1,

in der config.php setzen. Dieser sorgt dafür, dass unabhängig wo die Daten zuletzt bearbeitet wurden, die Nextcloud file app stets synchron zum NFS (also aktuell) ist.

10.2 Nextcloud Speicher mittels weiterer HDD/SSD erweitern

Nehmen wir an, die neue Festplatte kann unter ‘/dev/sda‘ für Nextcloud eingebunden werden. Wir formatieren diese HDD/SSD mit dem Dateisystem ‘ext4’ und binden sie persistent am System (/etc/fstab) ein. Fangen wir an und stoppen zuerst den Nextcloud Server:

systemctl stop nginx.service php8.2-fpm.service redis-server.service mysql.service stop

Nun überprüfen wir die Verfügbarkeit des neuen Laufwerks am Server

fdisk -l

und partitionieren es wie folgt
(Annahme: Die neue Festplatte ist unter /dev/sda verfügbar):

fdisk /dev/sda
  1. Wählen Sie ‘o’ um eine neue Partitionstabelle zu erzeugen
  2. Wählen Sie ‘n’ um eine neue Partition zu erstellen
  3. Wählen Sie ‘p’ (primary partition type), also eine primäre Partition
  4. Wählen Sie die Partitions-Nummer: 1
  5. Weitere Eingaben können mit der ENTER-Taste ohne weitere Angaben, also mit den Standardwerten übernommen werden <Enter>
  6. Schreiben Sie die Konfiguration fest: ‘w’ und drücken <ENTER>

Die neue Partition ‘/dev/sda1’ wurde bereits erzeugt und muss nur noch formatiert werden:

mkfs.ext4 /dev/sda1
fdisk -s /dev/sda1

Nun erstellen wir ein neues Verzeichnis ‘/nc_data’ und hängen die neue Partition ‘/dev/sda1’ ein:

mkdir -p /nc_data
chown -R www-data:www-data /nc_data

Das persitente Einhängen erfolgt in der fstab:

cp /etc/fstab /etc/fstab.hd.bak
nano /etc/fstab

Fügen Sie am Ende folgende Zeile hinzu:

/dev/sda1     /nc_data     ext4     defaults     0     1

Nun führen wir den folgenden Befehl aus, um das Laufwerk einzubinden:

mount -a

Ein Blick in das Dateisystem zeigt uns bereits die neue Platte im System:

df -Th

Nun überführen wir die Bestandsdaten noch in das neue Verzeichnis
(Annahme: Ihre Nextcloud Daten lagen bisher unter /var/nc_data):

rsync -av /var/nc_data/ /nc_data

und passen die Nextcloud config.php hinsichtlich des neuen Datenverzeichnisses an:

sudo -u www-data nano /var/www/nextcloud/config/config.php

Ändern Sie es wie folgt:

[...]
'datadirectory' =>'/nc_data',
[...]

Zum Abschluß starten wir die zuvor beendeten Dienste neu und führen einen Indizierungslauf durch:

systemctl start mysql.service php8.2-fpm.service redis-server.service
cd /var/www/nextcloud
redis-cli -s /var/run/redis/redis-server.sock 
FLUSHALL
auth BitteAendern
quit
sudo -u www-data php occ files:scan --all -v
sudo -u www-data php occ files:scan-app-data -v
systemctl restart php8.2-fpm.service nginx.service

Ab sofort steht Ihnen die gesamte Kapazität der neuen Festplatte für Ihre Nextcloud zur Verfügung.

Hinweis: Sofern die Daten aus dem vorherigen Verzeichnis erfolgreich kopiert wurden, so kann das Quellverzeichnis abschließend gelöscht werden:

rm -Rf /var/nc_data/ 

10.3 Nextcloud Speicher mittels „External Storage“-App erweitern

In Ergänzung zu den Kapiteln 10.1 und 10.2 lässt sich der Nextcloud Speicher auch mittels der Nextcloud eigenen App „external storage“ erweitern.

So ist es möglich, ohne Komplikationen auf verschieden Speichermedien zuzugreifen:

  • Dateien können „Out-of-the-Box“ neu erstellt, bearbeitet und gelöscht werden – sowohl innerhalb, als auch außerhalb der Nextcloud und werden dabei stets synchron gehalten,
  • Sie können weitere Laufwerke und Shares als zusätzlichen Nextcloud Speicher bereitstellen,
  • Sie können Benutzer erlauben, Ihre eigenen Devices als externen Speicher zu nutzen,

Weiterführende Dokumentationen zu dieser App finden Sie hier.


11. Nextcloud High Performance Backend für Dateien

Wir beginnen mit der Einrichtung des High Performance Backends für Dateien und wechseln dafür in den Nextcloud App Store. In der Kategorie Werkzeuge findet man die App Client Push.

Alternativ können Sie die App auch über die Kommandozeile installieren:

sudo -u www-data php /var/www/nextcloud/occ app:enable notify_push

Nach der Installation und Aktivierung über den App Store sind die Tätigkeiten in der Nextcloud-Oberfläche bereits abgeschlossen. Weiter geht es hier auf der Kommandozeile des Servers.Als erstes braucht der virtuelle Host für Nextcloud eine kleine Erweiterung

nano /etc/nginx/conf.d/nextcloud.conf

Am Ende der Datei fügen wir die roten Zeilen hinzu (» codeberg: https://codeberg.org/criegerde/nextcloud/raw/branch/master/etc/nginx/conf.d/nextcloud-mit-push.conf):

[...]
location / {
try_files $uri $uri/ /index.php$request_uri;
}
location ^~ /push/ {
    proxy_pass http://127.0.0.1:7867/;
    proxy_http_version 1.1;
    proxy_set_header Upgrade $http_upgrade;
    proxy_set_header Connection "Upgrade";
    proxy_set_header Host $host;
    proxy_set_header X-Forwarded-For $proxy_add_x_forwarded_for;
}
}

Starten Sie den Webserver neu:

systemctl restart nginx.service

Das Setup des High Performance Backends für Dateien wird dann über OCC aufgerufen:

cd /var/www/nextcloud
sudo -u www-data php occ notify_push:setup

Sofern die die Konfiguration valide ist, werden weitere Anweisungen angezeigt, um eine systemd Unit für das Nextcloud High Performance Backend für Dateien anzulegen.

Dazu öffnen wir eine weitere, zusätzliche SSH-Session und erstellen den Service:

nano /etc/systemd/system/notify_push.service
[Unit]
Description = Push daemon for Nextcloud clients
After=nginx.service php8.2-fpm.service mariadb.service redis-server.service

[Service]
Environment=PORT=7867
Environment=NEXTCLOUD_URL=https://ihre.domain.de
ExecStart=/var/www/nextcloud/apps/notify_push/bin/x86_64/notify_push /var/www/nextcloud/config/config.php
User=www-data
[Install]
WantedBy = multi-user.target

Der Service wird anschließend aktiviert und gestartet:

systemctl daemon-reload
systemctl enable --now notify_push

Sofern der Dienst korrekt gestartet wurde

wechseln wir in die erste SSH Session zurück und bestätigen den Dialog mit ENTER:

Sollten app-Updates kommen, so wird ein Serviceneustart benötigt.

systemctl restart notify_push.service

Die Konfiguration können Sie wie folgt verifizieren:

sudo -u www-data php occ notify_push:setup https://ihre.domain.de/push

Um die Funktionalität des Nextcloud HPB für Dateien zu überprüfen, laden Sie sich den Nextcloud-„test_client“ herunter

wget https://github.com/nextcloud/notify_push/releases/download/v0.6.3/test_client 

und starten diesen gefolgt von Ihrer Domain, dem Benutzer und dem dazugehörigen Passwort. Ist bereits 2FA aktiv, so nutzen Sie ein App-Passwort.

chmod +x test_client
./test_client https://<ihre.domain.de> <Nextcloud-Benutzername> <(App-)Passwort>

und laden bspw. eine Datei in Ihre Cloud hoch.

Sehen Sie dann im testclient Aktivitäten, so funktioniert das Nextcloud HPB für Dateien. Die Einrichtung des High Performance Backends für Dateien ist somit erfolgreich abgeschlossen.


12. bash_aliases und empfohlene Settings (config.php)

Passen Sie die Datei /root/bash_aliases an, um das Nextcloud Toolset occ direkt mittels nocc starten zu können

Ubuntu

if [ ! -f /root/.bash_aliases ]; then touch /root/.bash_aliases; fi
cat <<EOF >> /root/.bash_aliases
alias nocc="sudo -u www-data php /var/www/nextcloud/occ"
EOF
source /root/.bash_aliases

Debian

if [ ! -f /root/.bashrc ]; then touch /root/.bashrc; fi
cat <<EOF >> /root/.bashrc
alias nocc="sudo -u www-data /usr/bin/php /var/www/nextcloud/occ"
EOF
source /root/.bashrc

Ab sofort können Sie als priviligierter Benutzer (sudo -s) die Nextcloud occ-Tools direkt per „nocc … “ ausführen, bspw:

nocc app:list

um sich bspw. alle aktivierten und deaktivierten Apps Ihrer Nexctloud anzeigen zu lassen. Wir empfehlen folgende Settings zu setzen:

nocc config:system:set remember_login_cookie_lifetime --value="1800"
nocc config:system:set log_rotate_size --value="104857600"
nocc config:system:set trashbin_retention_obligation --value="auto, 7"
nocc config:system:set versions_retention_obligation --value="auto, 365"
nocc config:system:set simpleSignUpLink.shown --type=bool --value=false
nocc config:system:set upgrade.disable-web --type=bool --value=true
nocc config:app:set text workspace_available --value=0
nocc config:system:set loglevel --value="2"
nocc config:app:set settings profile_enabled_by_default --value="0"
nocc app:enable admin_audit
nocc config:app:set admin_audit logfile --value="/var/log/nextcloud/audit.log"
nocc config:system:set log.condition apps 0 --value admin_audit

Chunk-Größe setzen oder mit ‚0‘ deaktivieren

nocc config:app:set files max_chunk_size --value="104857600"
oder
nocc config:app:set files max_chunk_size --value 0

Eine weiterführende Übersicht an Nextcloud-Einstellungen finden Sie hier.

Um die manuelle Logrotation einzurichten, bspw. für die nextcloud.log und audit.log Dateien, gehen Sie wie folgt vor:

sed -i '/log_rotate_size/d' /var/www/nextcloud/config/tweaks.config.php
sed -i '/log_rotate_size/d' /var/www/nextcloud/config/config.php
nocc config:system:set log_rotate_size --value="0"
nano /etc/logrotate.d/nextcloud-audit

Fügen Sie alles Nachfolgende hinzu, speichern und verlassen dann diese Datei:

/var/log/nextcloud/*.log {
su root adm
size 100M
missingok
rotate 30
compress
delaycompress
notifempty
sharedscripts
}

Um das Logrotating zu testen bzw. initial auszuführen können Sie folgende Befehle nutzen:

logrotate -d /etc/logrotate.d/nextcloud-audit
logrotate --force /etc/logrotate.d/nextcloud-audit

Die Installation und Absicherung Ihres Nextcloudservers wurde erfolgreich abgeschlossen und so wünsche ich Ihnen viel Spaß mit Ihren Daten in Ihrer privaten Cloud. Über Ihre Unterstützung (diese wird ordnungsgemäß versteuert!) würden sich meine Frau, meine Zwillinge und ich sehr freuen!

Carsten Rieger IT-Services | Slogan